Christus in uns
Daniel Schenk
Eines der grössten Wunder, die im Leben von gläubigen und mit Heiligem Geist erfüllten Menschen geschehen, ist das, dass Christus in ihnen wohnt. Können wir uns überhaupt vorstellen, was das bedeutet? Welch eine Autorität müssen solche Menschen doch in der geistlichen (unsichtbaren) Welt besitzen. Es ist wichtig, dass wir dieses Bewusstsein entfalten und uns entsprechend verhalten. Dann hören die Manipulationen und Einflüsse Satans in unserem Leben auf. Wir sind dann diejenigen, oder vielmehr „Christus in uns“, die geistliche Herrschaft ausüben. Jesus hat in den letzten Tagen seines Erdenlebens sehr ausdrücklich über diese Wahrheit (Er in uns) geredet, wir lesen diese Aussagen in folgenden Schriftstellen:
Joh.14.20: „An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir seid und ich in euch.“
Joh.15.4+5: „Bleibt in mir, so bleibe ich in euch. Wie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr es nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben; wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reichlich Frucht; dagegen ohne mich könnt ihr nichts vollbringen.“
Joh.17.23: „Ich in ihnen und du (Vater) in mir, auf dass sie zu vollkommener Einheit gelangen, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“
Jesus Christus kann sich in der Sichtbarkeit nicht anders darstellen, als dass Er in den Heiligen und in der Gemeinde „wohnt“ und dort Sein Leben auslebt. Alle die vielen guten Tugenden, die wir von Ihm lesen, wird Er auch in und durch uns auswirken, wenn wir Ihm den Raum dazu geben und Ihn in uns wohnen lassen. Er ist: demütig, sanftmütig, freundlich, voll Liebe zu den Menschen, sündlos, barmherzig, geduldig, gerecht, gütig etc. Wie sehr bedürfen wir doch auf diesem Gebiet seiner Hilfe, denn unsere menschliche Natur ist ganz anders geartet, und doch möchten wir Seinem Wesen entsprechen und uns umgestalten lassen in Sein Bild.
In Joh.14 redet Jesus von der Zeit, wo der Heilige Geist ausgegossen sein wird (Verse 16+17). An jenem Tage also, wenn der Heilige Geist in uns ist, werden wir erkennen, dass Christus in uns wohnt (Vers 20).
Wir stellen das nicht in erster Linie durch besondere Gefühle fest, sondern der Heilige Geist offenbart es uns. Es ist wichtig, dass wir an dieser Offenbarung festhalten und „in Ihm“ bleiben, dann bleibt auch „Christus in uns“ (Joh.15.4).
Christus in uns bedeutet Frucht bringen.
Joh.15.5: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“
Viel Frucht bringen, das möchten wir alle. Doch eigentlich sind es dann nicht wir, sondern „Christus in uns“, der die Frucht wirkt. Zu dieser Tatsache hat sich auch der Apostel Paulus in grosser Demut bekannt:
Rö.15.18: „Denn ich werde nicht wagen, etwas von dem zu reden, was Christus nicht durch mich gewirkt hat.“
Ein Grund für so viel Versagen und Kraftlosigkeit unter den Gläubigen liegt darin, dass man die Dinge selber tun will, aus eigener Kraft und aus dem Fleisch und vielleicht noch für die eigene Ehre. Man rechnet nicht mit „Christus in uns“, dem dann auch die Ehre gebührt.
Christus in uns bewirkt Einheit
Eine weitere Frucht von „Christus in uns“ ist die vollkommene Einheit, in welche diejenigen geführt werden, in denen Er wohnt. Es kann ja auch nicht anders sein, denn Christus ist nicht zerteilt (Joh.17.23).
Diese Einheit ist zudem auch der Schlüssel für Gebetserhörungen. Vereinigt im Gebet bedeutet nicht nur, dass wir zum Gebet versammelt sind und dann doch jedes sein persönliches Anliegen betet. Natürlich haben diese Anliegen auch Raum, aber Er möchte doch in erster Linie das Gebet für Seine Anliegen wirken. Vollkommene Vereinigung im Gebet bedeutet, dass Er uns Seine Anliegen auf unsere Herzen und unsere Lippen legen kann. So beten wir dann alle, geleitet durch den Heiligen Geist, in eine Richtung. Wenn nur zwei so beten, geschehen gewaltige Dinge.
Matth.18.19: „Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist.“
Ich glaube, dass wir auf diesem Gebiet noch sehr zu wachsen und geistliches Land einzunehmen haben.
Wenn Christus in uns wohnt, ist der Leib tot für die Sünde, das heisst, wir sind völlig erlöst, der Geist aber ist Leben.
Rö.8.10: „Ist aber Christus in euch, so ist der Leib zwar tot der Sünde wegen, der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen.“
Beim natürlichen, unwiedergeborenen Menschen ist gerade das Gegenteil der Fall. Bei ihm ist der Geist tot für Gott und das Fleisch hat die Herrschaft und lebt in der Sünde. In Gal.2.20 schreibt Paulus von sich:
„Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“.
In Kap.4.19 lesen wir dann, wie er um die Galater ringt, bis dass Christus auch in ihnen Gestalt gewinnt.
Der Mensch wurde nach Gotte Ebenbild erschaffen.
Gott erschuf den Mensch nach seinem Ebenbild.
1.Mose 1.27: „Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“
Gott wollte Gemeinschaft haben mit den Menschen. Durch das Hören auf die Stimme der Schlange (Teufel) fiel der Mensch in die Sünde und war nicht mehr mit der Herrlichkeit Gottes bekleidet. Er erkannte seine Nacktheit und floh vor Gott. Gott machte Adam und Eva dann Röcke von Fellen um ihre Nacktheit zu bedecken. Welch ein jämmerlicher und auf das irdische hinweisender Ersatz gegenüber der Herrlichkeit, die sie vorher in der Gemeinschaft mit Gott hatten. Die Menschen stellten nicht mehr das Ebenbild Gottes dar, die Herrlichkeit war weg. Die Berufung dazu jedoch ist ihnen geblieben.
Christus allein ist noch das Ebenbild des Vaters.
Joh.14.9: „Jesus spricht: ..Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“
2.Kor.4.4: „Dass ihnen nicht aufleuchte das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher Gottes Ebenbild ist.“
Phil.2.6: „Der in der Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein.“
Hebr.1.3: „Er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist.“
Wenn Christus in uns ist, sieht Gott der Vater in uns den Sohn, das Ebenbild Seines Wesens. Welch gewaltiges Geheimnis liegt doch darin, ja wir wollen uns umgestalten lassen in Christi Bild.
Was sind die Voraussetzungen, dass Christus in uns wohnt?
- Durch den Glauben.
Eph.3.17: „Dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne.“
- Durch „bleiben in Ihm“.
Joh.15.4+5: „Bliebet in mir, so bleibe ich in euch.“
Was sind die Auswirkungen von „Christus in uns“?
- Wir bringen viel Frucht.
Joh.15.5: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“
- Wir gelangen zur vollkommenen Einheit mit den Heiligen, sowie mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Joh.17.23: „Ich in ihnen und du in mir, auf dass sie zu vollkommener (oder vollendeter) Einheit gelangen.“
- Wir sind tot für die Sünde, der Geist ist Leben. Rö.8.10: „Ist aber Christus in euch, so ist der Leib zwar tot der Sünde wegen, der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen.“
- Er gewinnt Gestalt in uns, alle Seine Tugenden kommen in unser Leben.
Gal.4.19: „Meine Kinder, um die ich abermals Geburtswehen erleide, bis Christus in euch Gestalt gewonnen hat.“
- Wir werden in Liebe gewurzelt und gegründet.
Eph.3.17: „Dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid.“
- Die Frucht der Gerechtigkeit erwächst. Phil.1.11: „Erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus (gewirkt wird), zur Herrlichkeit und zum Lobpreis Gottes.“
- Er wird verherrlicht.
Phil.1.20: „Wie allezeit, so auch jetzt Christus an meinem Liebe verherrlicht werden wird.“
- Sterben wird uns zum Gewinn.
Phil.1.21: „Denn Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn.“
Welche Erwartung haben wir als Folge von „Christus in uns“?
- Reichtum von Herrlichkeit für diese Zeit und Erwartung der zukünftigen Herrlichkeit.
Kol.1.27: „Ihnen wollte Gott kundtun, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen sei, und das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“
- Wir werden am Tage Seines Erscheinens zusammen mit Ihm offenbar werden in Herrlichkeit.
Kol.3.4: „Wenn Christus, unser Leben, offenbar werden wird, dann werdet auch ihr zusammen mit Ihm offenbar werden in Herrlichkeit.“