Bibel-Themen

eine Sammlung von Beiträgen zu biblischen Themen

Bibel-Themen

eine Sammlung von Beiträgen zu biblischen Themen

Der Schatz im irdenen Gefäss

Daniel Schenk 

2. Kor.4.7:  Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit das Übermaß (Ausserordentliche) der Kraft von Gott sei und nicht aus uns.

  Als wiedergeborene Menschen leben wir in einem Spannungsfeld. Einerseits sind wir ein Tempel Gottes, in dem der Heilige Geist wohnt, andererseits leben wir doch noch in unserem erniedrigenden und schwachen menschlichen Leib. Wir empfinden diese Schwachheit oft und es sind uns Grenzen gesetzt. Wir werden älter und es ist uns bewusst, dass wir diesen Leib eines Tages ablegen werden um unseren himmlischen Leib zu empfangen.

  Es ist für uns ein Trost zu sehen, dass auch Jesus selbst während seiner Erdenzeit sich diesem Spannungsfeld unterworfen hat. Nur in einzelnen Fällen hat er die Naturgesetzte überwunden, indem er z.B. über das Wasser ging. Normalerweise war er mit im Boot. In seinem Dienst  machte er lange Fussmärsche und wurde dabei müde, hungrig und durstig. Als er an das Kreuz genagelt wurde, empfand er die Schmerzen wie jeder andere. Ja er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode am Kreuz.

Phil.2.7+8: Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.

  Auch die Apostel waren keine Supermenschen. Oft waren sie in grosser Schwachheit und auch Ratlosigkeit. Ihre Stärke bestand in ihrem Glauben, in der geistlichen Autorität und auch in der Botschaft, die sie zu verkündigen hatten.

1. Kor.2.3+4: Und ich war bei euch in Schwachheit und mit Furcht und in vielem Zittern; und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft.  

  Als Paulus zu den Galatern kam, war er offensichtlich in einem sehr schlechten körperlichen Zustand und von Misshandlungen gezeichnet.

Gal.4.13+14: Ihr wisst aber, dass ich euch einst in Schwachheit  des Fleisches das Evangelium verkündigt habe, und die Versuchung, die euch mein Fleisch verursachte, habt ihr nicht verachtet noch verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus.  

 

Wir müssen uns klar entscheiden

Wer nur die irdischen Vorteile will, der wird möglicherweise enttäuscht. Die Nachfolge Jesu kann uns Leiden einbringen. Wer aber den Blick auf die unsichtbaren Dinge richtet, der erkennt den gewaltigen Segen der Nachfolge. Für viele Tausende unserer Glaubensgeschwister weltweit, besonderes in den Ländern des sogenannten „10/40 Fensters“ (zwischen dem 10. und 40. Breitegrad befinden sich die meisten noch unerreichten Völker mit dem grössten Widerstand gegen  das Evangelium), bringt die Nachfolge oft keine äusseren Vorteile, sondern Leiden und Verfolgung. Warum wählen sie trotzdem diesen Weg? Weil ihnen die geistlichen Augen geöffnet wurden und sie das „über die Massen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit“ erkennen.

2.Kor 4,17+18: Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Bedrängnis bewirkt uns ein über die Maßen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit, da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig.    

Auch von Mose lesen wir folgendes in Hebr.11.26: Indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung.

 

Das irdene Gefäss

Es wird uns allen täglich bewusst, dass wir noch im Leibe der Erniedrigung leben. Die Schrift nennt dieses Gefäss auch den „äusseren Menschen“ im Gegensatz zum „inneren Menschen“. Mit dem „inneren Menschen“ ist unser wiedergeborener Geist gemeint.

2. Kor.4.16: Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.  

  Nachstehend sind noch weitere Bibelstellen aufgeführt, die von unserem irdenen Gefäss mit seinen Schwachheiten reden:

2. Kor.5.2+4: Denn in diesem freilich seufzen wir und sehnen uns danach, mit unserer Behausung aus dem Himmel überkleidet zu werden,… Denn wir freilich, die in dem Zelt sind, seufzen beschwert, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, damit das Sterbliche verschlungen werde vom Leben.  

Phil.3.21: Der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichgestalt mit seinem Leib der Herrlichkeit.  

Rö.8.23: Nicht allein aber sie (die Schöpfung), sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst und erwarten die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.

Rö.8.36: Wie geschrieben steht: „Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir gerechnet worden“.

  In 1.Kor.15, dem Kapitel über die Auferstehung, schreibt Paulus ebenfalls über unser irdisches und vergängliches Gefäss. In den Versen 42 – 44 lesen wir, dass unsere Aussaat geschieht in Vergänglichkeit, Unehre, Schwachheit und Natürlichkeit. Wir wollen uns dadurch nicht entmutigen lassen, jetzt ist noch die Zeit der Saat. Was wir so in Schwachheit gesät haben, wird einst auferweckt in Unvergänglichkeit, Herrlichkeit und Kraft als ein geistlicher Leib.

  Trotz seiner Schwachheit ist dieses Gefäss wertvoll und Gott verwendet es für Seinen Dienst. Was dem Gefäss den Wert gibt, das ist der Schatz, den Gott hineingelegt hat. Eines Tages werden wir das unscheinbare und schwache Gefäss ablegen, dann wird nur noch der Schatz offenbar, der sich in der Zeit unseres Lebens angesammelt hat.

 

Worin besteht dieser Schatz?

Es handelt sich um die im irdenen Gefäss verborgenen, unsichtbaren Dinge. Als grössten Schatz sehe ich dabei den „inneren Menschen“. Wie bereits im vorangehenden Kapitel erwähnt, ist damit unser wiedergeborener Geist gemeint.

2. Kor.4.16: Wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.

  Auch die folgenden Schriftstellen reden von dem „inneren Menschen“:

Rö.7.22: Denn ich habe nach dem inneren Menschen Wohlgefallen am Gesetz Gottes.  

Eph.3.16: Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen.

  Das Textwort für diesen Artikel ist 2.Kor.4.7 und das nimmt Bezug auf das, was in Vers 6 steht. Dort lesen wir vom Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes, der in unseren Herzen aufgeleuchtet ist. Das ist wahrhaftig ein Schatz, den wir nicht missen möchten. In Eph.1.17 +18 redet Paulus von erleuchteten Augen des Herzens und einem Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis des Herrn und meint das Gleiche wie in 2.Kor.4.6.

  Zu dem kostbaren Schatz, den wir in unserem irdenen Gefäss haben, zähle ich auch die folgenden Dinge:

  • Der Heilige Geist als das Pfand für die Leibeserlösung  2.Kor.5.5: Der uns aber eben hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns das Unterpfand des Geistes gegeben hat.
  • Die Gaben des Geistes   1.Kor.12.11: Indem er jedem eine besondere Gabe zuteilt wie er will (Menge).
  • Der Dienst   2.Kor.3.6+9: Der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes. …. Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit ist, so ist der Dienst der Gerechtigkeit noch viel reicher an Herrlichkeit.
  • Die Frucht des Geistes gemäss Gal.5.22+23: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.
  • Die Erweisungen des Reiches Gottes, das sind Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist Röm.14, 17.
  • Christus in uns als die Hoffnung der Herrlichkeit, das wird als Reichtum (Schatz) bezeichnet:  Kol. 1,27:  Der Reichtum der Herrlichkeit …. das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.  
  • Erlösung und Vergebung   Eph.1.7: In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade.
  • Das Wort Christi  Kol.3, 16: Das Wort des Christus wohne reichlich in euch.

 

Wie äussert sich die „Ausserordentliche Fülle der Kraft“?

Nicht menschliche Kraft und Herrlichkeit soll zur Schau gestellt werden, sondern das Leben Jesu.

  • Das Leben Jesu wird oft gerade in den Schwachheiten offenbar  2.Kor 4,10: Allezeit das Sterben Jesu am Leib umhertragend, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde.
  • Wir überwinden die Welt   Rö.8.37: Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat.
  • Wir kämpfen mit geistlichen Waffen 2.Kor.10.4+5: Die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir Vernünfteleien …  und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi.  

 

Unser „irdenes Gefäss“ nicht gering achten

Obschon unsere irdischen Leiber schwache Gefässe sind, sind sie doch wertvoll für Gott und wir dürfen sie nicht gering achten. Gott verwendet sie, um seine Pläne in dieser Zeit auf der Erde auszuführen. Es hat ihm eben gefallen, durch die Schwachheit der Predigt die zu retten, welche Glauben haben 1.Kor.1.21. In den weiteren Versen von 1.Kor.1 sehen wir auch, dass Gott gerade das Törichte und Schwache dieser Welt erwählt hat, um sein Reich zu bauen.

 

Das irdene Gefäss nicht missbrauchen

Solange wir in dem irdenen Gefäss leben, kommen auch Versuchungen an uns heran. Wir können aber die Erlösung in Anspruch nehmen und so überwinden. Wir sollen den Kampf des Glaubens kämpfen und das Fleisch nicht herrschen lassen. Durch den Geist können wir die Regungen und Versuchungen des Fleisches im Tode halten. Wir rechnen damit, dass wir mit Christus gekreuzigt und somit für die Sünde tot sind, aber lebend für Gott durch Christus unsern Herrn (Rö.6.6+11).

1. Kor 6,15+19: Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich denn die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Hure machen? Das sei ferne! … Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?

Rö.6.12+23: So herrsche nun nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib, dass er seinen Begierden gehorche; stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit!

  Wir wollen unser irdenes Gefäss unserem Herrn zur Verfügung stellen, dass er dadurch verherrlicht wird. Er ist es würdig, denn er hat einen teuren Preis für unsere Rettung bezahlt.

1. Kor.6.20: Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden. Verherrlicht nun Gott mit eurem Leib!

Nach oben scrollen