Der Sünde widerstehen
Daniel Schenk
Am Mittwoch den 21. Juni 2006 hatte ich in Biel eine Wortverkündigung zum Thema: „Herrschen“, gemäss dem Wort aus Rö.5.17, dass die, „welche den Überfluss der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus.“
Dabei geht es nicht um ein Herrschen über Menschen, sondern in erster Linie über die Sünde. Schon zu Kain hat Gott gesagt, dass er über die Sünde herrschen soll.
1.Mo 4.6+7: „Und der HERR sprach zu Kain: Warum bist du zornig, und warum hat sich dein Gesicht gesenkt? Ist es nicht so, wenn du recht tust, erhebt es sich? Wenn du aber nicht recht tust, lagert die Sünde vor der Tür. Und nach dir wird ihr Verlangen sein, du aber sollst über sie herrschen.“
Leider hat es Kain unterlassen, über die Sünde zu herrschen und er ist dadurch zum ersten Mörder geworden. Seither gab es Millionen seiner Nachkommen, die in seinen Fussspuren gewandelt sind und unsägliches Leid über die Menschheit gebracht haben.
Es ist für uns sehr wichtig, dass wir lernen zu herrschen und der Sünde zu widerstehen.
Hebr.12.1: „Deshalb lasst nun auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, jede Bürde und die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausdauer laufen den vor uns liegenden Wettlauf, indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens“.
Hebr.12.4: „Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut widerstanden.“
In der folgenden Nacht (nach dieser Predigt) bin ich kurz nach 04.00 Uhr aufgewacht und habe ganz deutlich in meinem Geist die Worte vernommen: „Sieben Punkte, um der Sünde zu widerstehen“. Es folgten dann eine Aussage nach der andern und nach der Siebenten hörte es auf. Ich bin aufgestanden und habe diese sieben Punkte aufgeschrieben und am darauffolgenden Sonntag der Gemeinde weitergegeben. Die Bibelstellen habe ich nachträglich als Bestätigung zu jeder Aussage hinzugefügt. Jeder Leser kann selber noch weitere Stellen als Ergänzung beifügen.
Nachfolgend die sieben Punkte, wie ich sie empfangen habe:
1. Leben an Gott hingeben
Rö.12.1: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist.“
Bei unserer Bekehrung haben wir unser Leben bewusst Gott übergeben. Es ist wichtig, dass wir es Ihm überlassen, dass wir Ihn Herr sein lassen und uns nicht wiederum von den Ansprüchen unseres Fleisches leiten lassen. Dies war der erste Punkt und ich denke, auch der entscheidende.
2. In Christi Tod getauft
Rö.6.4+6: „So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. …. Da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.“
In der Taufe haben wir bewusst unseren alten Menschen samt der Sündennatur in den Tod gegeben. Es ist für uns eine grosse Hilfe im Kampf gegen die Sünde, wenn wir uns auf den Standpunkt stellen können: „Ich bin mit Christus gekreuzigt.“
3. Erfüllt mit dem Heiligen Geist
Apg.1.8: „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist.“
Rö.8.4: „Damit die Rechtsforderung des Gesetzes erfüllt wird in uns, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.“
Rö.8.12-13: „So sind wir nun, Brüder, nicht dem Fleisch Schuldner, um nach dem Fleisch zu leben; denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben.“
Wenn der Heilige Geist in uns zu wenig Raum hat, dann dominiert das Fleisch und es ist schwierig, der Sünde zu widerstehen. Doch wenn wir voll Heiligen Geistes sind, dann können wir weit überwinden.
4. Im Glauben leben
1.Joh.5.4+5: „Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?“
Der Glaube wird in Eph.6.16 als Schild bezeichnet, mit dem wir alle feurigen Pfeile Satans auslöschen können. Sünden kommen ja immer zuerst als Gedanken an uns heran, die der Teufel wie Pfeile auf uns abschiesst. Durch den Glauben sind wir in der Lage, diese auszulöschen, bevor sie Schaden anrichten und zu Taten werden.
5. In der Gnade stehen
Rö.6.14: „Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.“
Eph.1.7: „In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade.“
Eph.2.5: “Auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr errettet!“
Tit.2.11+12: “Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen, und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf.“
Hebr.4.16: “Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!“
Sündenvergebung ist eine Gnade, für die wir sehr dankbar sind. Doch die Gnade ist weit mehr als das, sie ist eine Macht, die nicht erst in Erscheinung tritt, wenn die Sünden geschehen sind. Die Gnade ist ein Schutz, sie vermag uns zu bewahren.
6. Allezeit vergeben
Matth.6.14+15: „Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben; wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euer Vater eure Vergehungen auch nicht vergeben.“
Eph.4.32: „Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat!“
Kol.3.13: „Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr!“
Wenn wir nicht vergeben, dann stehen wir unter Anklage und geben somit dem Teufel Raum. Es wird für uns dann schwierig werden, der Sünde zu widerstehen. Deshalb wollen wir allezeit und sofort vergeben.
7. Die Entrückung erwarten
Matth.24.45-50: „Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit? Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird! Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über seine ganze Habe setzen. Wenn aber jener <als> böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr lässt auf sich warten, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und isst und trinkt mit den Betrunkenen, so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß.
2.Kor.7.1: „Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes.“
1.Joh.3.2+3: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.“
Wenn wir wichtigen Besuch erwarten, halten wir unsere Wohnung aufgeräumt. Sobald wir aber denken, dass dieser nicht mehr kommt, nehmen wir es nicht mehr so genau. So bewirkt die Hoffnung auf die Wiederkunft des Herrn, dass wir uns rein erhalten und nicht mit der Sünde spielen.
Wir wollen diese sieben Punkte beachten, dann werden wir allezeit in der Lage sein, der Sünde zu widerstehen und unser Leben zur Ehre Gottes als Überwinder zu führen.
Ich füge noch den Text der ersten Strophe eines Liedes von Pastor Jonathan Paul an (Pfingst-Jubel 359). Das soll auch allezeit meine Haltung sein:
„Ich habe eingewilligt, mein Weg sei mir durchkreuzt, es werde nie gebilligt, wozu das Fleisch mich reizt! Durch Jesu Kreuz geschieden, von meinem eignen Sinn, zieh ich in tiefem Frieden durchs Leben froh dahin.“