Ein unerschütterliches Reich
Daniel Schenk
Hebr.12.26-28: „Dessen Stimme erschütterte damals die Erde; jetzt aber hat er verheißen und gesagt: „Noch einmal werde ich nicht nur die Erde bewegen, sondern auch den Himmel.“ Aber das „noch einmal“ deutet die Verwandlung der Dinge an, die als geschaffene erschüttert werden, damit die unerschütterlichen bleiben. Deshalb lasst uns, da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, dankbar sein, wodurch wir Gott wohlgefällig dienen mit Scheu und Furcht!“
Die Bibel redet in diesem Text von Erschütterungen. Wie bereits im Editorial angekündigt, wollen wir ein paar dieser Erschütterungen aus biblischer Sicht näher betrachten. Der Text redet aber auch von Dingen und von einem Reich, die unerschütterlich sind. Auch da wollen wir schauen, was die Bibel davon sagt, denn schliesslich will ja niemand von uns, dass uns einst alles zusammenfällt was wir in diesem einzigen Leben, das uns zur Verfügung steht, aufgebaut haben. Also betrachten wir zuerst die Erschütterungen:
Erdbeben
Eine Form von Erschütterungen sind Erdbeben. Uns allen stehen ja noch die schrecklichen Bilder des grossen Erdbebens von Haiti vor Augen. Im Jahr 2001 war ich mit Gerhard Heinzmann in Indien. Wir kamen in Gebiete, die ein Monat zuvor von einem sehr grossen Erdbeben heimgesucht wurden. Ganze Stadtteile und Dörfer waren nur noch Schutthaufen. Diese Eindrücke bleiben unvergesslich.
Erdbeben können auch gläubige Menschen betreffen und sie können dabei eventuell sogar ihre Häuser, Angehörige oder ihr Leben verlieren. Viel schlimmer ist es aber, wenn unser geistliches Gebäude einstürzt. oder wenn ein Mensch das ewige Leben verliert.
Was sagt die Schrift über Erdbeben? Wir wollen ein paar Schriftstellen dazu betrachten:
Erdbeben als Ausdruck der Macht und Herrlichkeit Gottes
Wir lesen von meist lokalen Erdbeben als Reden Gottes in eine bestimmte Situation hinein:
- 2.Mo.20.18 Bei der Gesetzgebung am Sinai (Siehe Ps.68.9 und 77.19).
- 1. Kö.19.11+12 Als Elia auf seiner Flucht vor Isabel an den Horeb kam, erschien im Gott unter anderem in einem Erdbeben.
- Matth.27.54 Bei Jesu Tod am Kreuz.
- Matth.28.2 Bei der Auferstehung Jesu.
- Apg.4.31 Bei der 2. Ausgiessung des Heiligen Geistes erbebte die Stätte.
- Apg.16.26 Zur Befreiung von Paulus und Silas aus dem Gefängnis in Philippi. Off.11.12+13 Wenn die zwei Zeugen in den Himmel fahren.
- Off.11.19 Zur Zeit der siebten Posaune.
Erdbeben zur Zeit des Königs Usia
Es scheint nicht, dass es zur Zeit des AT viele Erdbeben gab. Die Bibel erwähnt nur das grosse Erdbeben zur Zeit des Königs Usia (792 – 740 v.Chr.). Der Prophet Amos, der zu dieser Zeit lebte, schreibt von diesem Erdbeben in Amos 1.1. Zirka 250 Jahre später erwähnt es der Prophet Sacharja als Beispiel für die Endzeit (Sach.14.5).
Erdbeben als Gerichtsankündigung allgemein
- Jes.13..13 Gericht über Babel
- Jes.29.6 Gericht über Jerusalem
- Nah.1.5 Gericht über Ninive
Prophezeiungen für die Endzeit
Die Bibel redet von schlimmen Erdbeben in der Endzeit. Ich möchte sie in drei Gruppen aufteilen:
1. Zeichen der Endzeit vor der Wiederkunft Jesu:
Auf die Frage der Jünger nach den Zeichen seiner Wiederkunft (Matth.24.3) nannte Jesus nebst Kriegen, Hungersnöten und Seuchen auch die Erdbeben.
- Matth.24.7: Denn es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es werden Hungersnöte und Erdbeben da und dort sein. Auch Mark.13.8 und Luk.21.11.
- Off.6.12 Grosses Erdbeben in der Endzeit.
Die oben genannten Bibelstellen reden von Erdbeben als Zeichen der Endzeit. Es ist das, was wir in zunehmendem Masse erleben.
2. Ganz grosses Erdbeben am Ende der Drangsalszeit, wenn die letzte Zornschale ausgegossen wird:
- Off.16.18+19: (Nach der Ausgiessung der siebenten Zornesschale) Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner; und ein großes Erdbeben geschah, desgleichen nicht geschehen ist, seitdem ein Mensch auf der Erde war, ein so gewaltiges, so großes Erdbeben. Und die große Stadt wurde in drei Teile gespalten, und die Städte der Nationen fielen, und der großen Stadt Babylon wurde vor Gott gedacht.
Ich sehe den Zeitpunkt dieses Erdbebens am Ende der Drangsalszeit, zur Zeit der Schlacht von Harmagedon, wenn Soldaten aus allen Nationen gegen Israel ziehen werden. Ich vermute, dass auch die oben aufgeführten Stellen aus Jes.13.13 und Off.6.12 dieses Ereignis betreffen, denn es ist die Zeit des Gerichtes über Babylon. Bei diesem Beben werden gewaltige Verwüstungen entstehen und die Städte der Nationen, nicht nur eine Stadt, werden einstürzen. Von diesem Ereignis lesen wir auch in
- Sach.12.9: Und es wird geschehen an jenem Tag, da trachte ich danach, alle Nationen zu vernichten, die gegen Jerusalem herankommen.
Auch Sach.14 redet von diesem Ereignis, bei dem es gewaltige Erschütterungen geben muss, so dass sich sogar der Ölberg spaltet.
3. Schreckliches Erdbeben am Schluss des 1000-jährigen Reiches:
Gemäss Off.20.7-9 wird Satan nochmals kurz losgelassen. Er verführt die Menschen erneut zur Schlacht gegen Jerusalem (Gog und Magog).
- Off.20.9: Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt; und Feuer kam aus dem Himmel herab und verschlang sie.
Dieses Ereignis wird auch beschrieben in Hes.38.
- Hes.38.18+19: Und an jenem Tag wird es geschehen, an dem Tag, wenn Gog in das Land Israel kommt, spricht der Herr, HERR, da wird mein Grimm in meiner Nase aufsteigen. Und in meinem Eifer, im Feuer meiner Zornglut habe ich geredet: Wenn an jenem Tag nicht ein großes Beben im Land Israel sein wird! Wie schrecklich die Folgen dieses Bebens sind, können wir in den Versen 20 – 23 nachlesen.
Erdbebensicher bauen
Wir wissen, dass die Schäden bei Erdbeben oft so schlimm sind, weil die Häuser nicht „erdbebensicher“ gebaut wurden. Man hat Vorschriften missachtet sowie Kosten und Aufwand gespart und plötzlich ist die Katastrophe da.
Vom sicheren bauen hat schon Jesus geredet im Gleichnis vom „Haus auf dem Felsen“ in
Luk.7.48: „(Ein Mensch der das Wort hört und tut) Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, grub und vertiefte und den Grund auf den Felsen legte; als aber eine Flut kam, stieß der Strom an jenes Haus und konnte es nicht erschüttern, denn es war auf den Felsen gegründet.“
Damit möchte ich überleiten zu den geistlichen Erschütterungen. Jesus hat auch diese Erschütterungen gemeint, wenn er von der Wasserflut und dem Sturm (Matth.7.24) geredet hat, die an das Haus stiessen. Solche Erschütterungen kommen früher oder später an jeden Menschen heran. Dann kommt es eben auf das Fundament an und ob wir auf dem Felsen Jesus Christus gegründet sind. Ein solches Lebenshaus kann, wie Jesus es in diesem Gleichnis sagt, nicht erschüttert werden.
Das Vertrauen nicht auf vergängliche Dinge setzen
Jesus hat noch in weiteren Gleichnissen darauf hingewiesen, wie verkehrt es ist, wenn man sein Vertrauen auf irdische Dinge setzt, wie wertvoll sie auch scheinen mögen.
Da haben wir das Gleichnis vom reichen Mann in Luk.16.19-31. Er hat es verpasst, während der Zeit seines Lebens für die Ewigkeit Vorsorge zu treffen. Der Bibeltext sagt, dass, nachdem er gestorben war, er im Hades seine Augen aufschlug und in Qualen war. Wie schrecklich muss das sein, diesem armen reichen Mann fiel alles zusammen.
Von einem anderen reichen Mann redete Jesus im Gleichnis vom reichen Toren oder Kornbauer (Luk.12.16-21). Er war ein erfolgreicher Mann in diesem Leben, aber auch er hatte es unterlassen, Vorsorge zu treffen für das ewige Leben.
Gott aber sprach zu ihm: Du Tor! In dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Was du aber bereitet hast, für wen wird es sein? So ist, der für sich Schätze sammelt und nicht reich ist im Blick auf Gott.
Reich sein im Blick auf Gott und auf die Ewigen Dinge, das soll unser Bestreben sein. Dann kann selbst der Tod unser Fundament nicht erschüttern.
Die Schrift warnt auch die Gläubigen
Auch wir Gläubige werden dazu aufgefordert, acht zu geben, dass uns die geistlichen Werte nicht abhandenkommen.
- 2. Joh.8: Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt! Diese Worte stehen im Zusammenhang mit der Warnung vor Verführern.
- 1. Joh.2.28: Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er geoffenbart werden wird, Freimütigkeit haben und nicht vor ihm beschämt werden bei seiner Ankunft! Dies sagt Johannes im Zusammenhang mit der Ermahnung, sich von der Salbung leiten und belehren zu lassen damit wir nicht irregeführt werden.
- 1. Kor.3.13-15: Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, das wird das Feuer erweisen. Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer. Diese Worte schrieb Paulus im Zusammenhang mit der Ermahnung, dass wir Acht geben sollen wie wir bauen. Nicht mit Material das verbrennen wird, sondern mit Gold, Silber und kostbaren Steinen.
Oft dienen Erschütterungen dazu, dass Menschen anfangen Gott zu suchen und dass Länder für das Evangelium geöffnet werden können. So lehrt es uns die Geschichte und so verstehe ich auch die Worte aus
Haggai 2.6+7: „Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Noch einmal – wenig Zeit ist es noch – und ich werde den Himmel und die Erde und das Meer und das Trockene erschüttern. Dann werde ich alle Nationen erschüttern, und die Kostbarkeiten aller Nationen werden kommen, und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht der HERR der Heerscharen.“
Noch ein paar Unerschütterliche Dinge
- Das Haus auf dem Felsen Luk.7.48
- Das Wort Gottes Mark.13.31: Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.
- Jesus: 1.Petr.2.6: Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden. (Jes.28.16) Hebr.13.8: Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit. Rö.10.11: Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.
- Überhaupt alles, was zum Reich Gottes gehört ist unerschütterlich.
Schlusswort: 1.Kor.15.58: „Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist!“