Bibel-Themen

eine Sammlung von Beiträgen zu biblischen Themen

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Geistesfrucht 4: Geduld

Daniel Schenk


Gal. 5.22: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut (Geduld), Freundlichkeit, Güte, Treue (Glaube), Sanftmut, Enthaltsamkeit.“

  Geduld ist doch das, was dem natürlichen Menschen so sehr mangelt. Was wurde doch schon alles für Schaden angerichtet durch die Ungeduld. Denken wir nur an die vielen Unfälle, inneren Verletzungen durch böse Worte, an all den Stress und die Aufregungen, die die Menschen sich selbst und anderen täglich verursachen. Was für ein Segen ist es doch für einen Geistesmenschen, Geduld als Frucht des Geistes zu erleben. Wie viele Beispiele sehen wir sogar in der Schrift, wo Menschen die Erfüllung der Verheissungen oder das Eingreifen Gottes nicht abgewartet haben und dadurch Not erlitten oder nicht den vollen Segen erlebt haben. Sogar bei Abraham, dem  „Vater der Glaubenden“, sehen wir ein solches Beispiel. Als der verheissene Sohn ausblieb, wurde die Lösung durch die Hagar gesucht. Dies entsprach aber nicht den Verheissungen und war nicht im Willen Gottes. Wieviel Not brachte es doch für ihn und für seine Familie. Ja, bis heute ist der Kampf mit Ismael für seine Nachkommen da.

  Geduld ist eine Eigenschaft Gottes. Seine Geduld achten wir als unsere Rettung:

2.Petr.3.15: „Und seht in der Langmut unseres Herrn die Rettung.“

  Durch den Heiligen Geist, den Er in uns ausgegossen hat, kommt das göttliche Wesen in uns hinein, somit auch Geduld. Wir sind nicht aufgerufen, uns mehr zusammenzunehmen und gute Vorsätze zu fassen, sondern die Geduld aus der richtigen Quelle zu beziehen. Es geht darum, dass der Heilige Geist in uns Raum hat, dann erwächst Geduld als Geistesfrucht. Wir können unsere Ungeduld einfach entschuldigen und den Verhältnissen, der Umwelt und den Lebensumständen zuschreiben. Wir tun aber besser daran, wenn wir die Quelle der Geduld anzapfen und darauf achten, voll Geistes zu sein.

  Wie wir aus den nachstehenden Schriftworten sehen, genügt momentaner Glaube allein nicht, um die Verheissungen zu erlangen. Es sollen Glaube und Geduld, also beharrlicher Glaube sein:

Hebr.6.12: „Damit ihr darin nicht schwerfällig werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Geduld die Verheissungen als Losteil erhalten.“

Hebr.6.15: „Da er (Abraham) so geduldig war, erlangte er die Verheissung.“

Hebr.10.36: „Denn ihr habt Ausdauer (a.Ü. Geduld) nötig, damit ihr nach Erfüllung des Willens Gottes die Verheissungen davontragt.“

  Geduld bewirkt das Festhalten an der Verheissung, auch wenn wir noch keinen Erfolg sehen.

Merke: Die Verheissung erlangt man durch das Zusammenwirken von „Glauben und Geduld“.

  Wie wir am Beispiel Abrahams sehen, tut man in der Ungeduld nicht den Willen Gottes. Jedes von uns könnte auch Beispiele aus seinem eigenen Leben aufzählen, wo wir aus Ungeduld nicht den Willen Gottes taten und sich darum auch die Verheissungen nicht an uns einlösen konnten. Gott in Seiner grossen Geduld und Gnade gibt uns oft noch eine zweite Gelegenheit, wie es auch bei Abraham der Fall war, damit sich die Verheissung doch noch erfüllt. Wir sollten uns aber nicht auf das verlassen, denn in jedem Falle gibt es eine Verzögerung und oft auch viel Not und unnötigen Kampf. Wir wollen alles daran setzten, in der Geduld zu wachsen wie es die folgenden Schriftworte sagen:

Kol.3.12: „Daher ziehet an als Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebte: innigstes Mitleid, Güte, Demut, Sanftmut, Geduld, einander ertragend und euch gegenseitig Gnade erweisend.“

1.Tim.6.11: „Trachte vielmehr nach Gerechtigkeit und Gottseligkeit, nach Glauben und Liebe, nach Standhaftigkeit (oder Geduld) und Sanftmut.“

2.Tim.3.10:  „Du aber bist meiner Lehre vollends gefolgt, auch meinem Beweggrund, Vorsatz und Glauben, meiner Geduld und Liebe, meinem Ausharren, meinen Verfolgungen und Leiden.“

Jak.5.10:  „Nehmt euch, meine Brüder, als Beispiel des Erleidens von Üblem und der Geduld die Propheten, die im Namen des Herrn gesprochen haben.“

 

Wo können wir Geduld anwenden?

  • In der Familie, mit dem Ehepartner und mit den Kindern.
  • Am Arbeitsplatz und in der Schule, mit unseren Mitmenschen.
  • Wenn wir im Fahrzeug unterwegs sind, wie mancher Unfall passierte schon infolge von Ungeduld.
  • Beim Arbeiten mit dem Computer, wenn wir manchmal nicht begreifen können, warum etwas einfach nicht funktionieren will.
  • Wir sehen, Geduld wirkt sich im praktischen Leben sehr segensreich aus für uns und für unsere Mitmenschen. Die Geduld will sich aber auch in den Bereichen unserer geistlichen Berufung offenbaren.
  • In der Gemeinde mit den Geschwistern, wir sollen den Schwachen nicht einfach geistlich „davonfahren“, sondern immer wieder ermahnen, zurechtweisen, trösten und belehren. Wir haben darin ein grosses Beispiel am Apostel Paulus.

Apg.20.31:  „Darum wachet, dessen eingedenk, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen.“

  So wie der Landmann geduldig auf die reife Frucht wartet und sich in jeder Wachstumsstufe über den Fortschritt freut, so wollen wir auch geduldig miteinander sein und uns über das Wirken des Heiligen Geistes in jedem einzelnen freuen in dem Vertrauen, dass Er, der das gute Werk angefangen hat, es bis zum Tage Jesu Christi auch vollenden wird (Phil.1.6).

1.Thess.5.14: „Seid mit allen geduldig.“

Eph.4.2: „Würdig der Berufung zu wandeln, mit der ihr berufen wurdet, mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld einander in Liebe ertragend.“

2.Tim.4.2: „Herolde das Wort, stehe dazu, sei es gelegen oder ungelegen, überführe, verwarne, sprich zu, in aller Geduld und Belehrung.“

 

Geduld in Trübsalen, die wir um Seines Namens willen erdulden.

  Die Geduld als Geistesfrucht wirkt sich so aus, dass wir uns nicht auflehnen gegen die Führungen Gottes und nicht murren, sondern dass wir den Herrn loben und preisen wie einst Paulus und Silas im Gefängnis zu Philippi (Apg.16.25).

Rö.5.3: „Wir rühmen uns dessen sogar in den Trübsalen, weil wir wissen, dass die Trübsal Geduld wirkt.“

Rö.12.12: „Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig im Leiden, beharrlich im Gebet.“

  • Geduld beim Betätigen von Geistesgaben. Vor dem Herrn bleiben, bis der Auftrag zur Weissagung klar ist. Erst ermahnen, wenn man die Angelegenheit vor den Herrn gebracht hat und man Liebe im Herzen hat. Nicht aus einer Emotion heraus den anderen ansprechen, sonst entsteht nur Schaden.
  • Geduld beim Warten auf die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus.

Jak.5.7+8: „Seid nun geduldig, Brüder, bis zur Anwesenheit des Herrn. Siehe, der Landmann wartet auf die kostbare Frucht der Erde und geduldet sich auf sie, bis sie den Regen, den frühen und den späten, erhält. Seid auch ihr geduldig und festigt eure Herzen, weil sich die Anwesenheit des Herrn genaht hat.“

  Gott ist geduldig, das ist unsere Erfahrung und es wird uns auch in folgenden Schriftstellen bezeugt: 2.Mose 34.6; 4.Mose 14.18; Psalm 103.8; Rö.2.4; Rö.9.22; Rö.15.5; 2.Thess.3.5; 1.Tim.1.16; 1.Petr.3.20; 2.Petr.3.9 und 3.15.  

   Lasst uns Seine Geduld anziehen, damit Sein göttliches Wesen an uns offenbar wird, Ihm zum Preis und Ruhm. Amen.

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