Geistesgaben 9: Auslegung der Zungenreden
Daniel Schenk
1.Kor.12.10: „Einem andern die Auslegung der Zungenreden.“
Durch die Gabe der „Auslegung“ wird die Zungenrede verständlich gemacht und hat dadurch die gleiche Wirkung wie Weissagung, nämlich Erbauung, Ermahnung und Tröstung. Wenn eine Zungenrede zur Auslegung kommt, spürt das die Gemeinde und wartet auf die Auslegung. Jemand wird innerlich dazu bewegt, die Auslegung zu geben. Es handelt sich nicht um eine Übersetzung, denn der Ausleger versteht ja die Zungenrede nicht. Vielmehr ist es wie bei der Weissagung, eine inspirierte Botschaft. Es kann sein, dass zwei oder drei nacheinander in Zungen reden (in Bruchteilen nach 1.Kor.14.27) und dann jemand die Auslegung gibt. Es kann aber auch sein, dass auf eine Zungenrede zwei oder drei nacheinander je einen Teil der Auslegung geben. Oft ist es auch so, dass in einer Versammlung eine Zeit ist, in welcher der Heilige Geist nacheinander Zungenreden, Auslegungen, Visionen und Weissagungen wirkt. Dieser „Geistesfluss“ sollte beachtet und nicht zu schnell durch Gebete oder Chorusse unterbrochen werden.
1. Kor.14.13 sagt uns, dass jeder, der in Zungen redet, auch um die Auslegung beten soll, denn sie ist für die Gemeinde wichtig.
Ich möchte hier noch zwei Erfahrungen in Bezug auf Auslegung der Zungenreden weitergeben. In einer Versammlung, in der auch italienisch sprechende Geschwister anwesend waren, kam eine Zungenrede und ich hatte klar den Auftrag zur Auslegung. Ein Bruder kam mir aber zuvor und gab die Auslegung auf Italienisch. Nun hatte ich einen inneren Kampf, denn der Auftrag zur Auslegung war noch da. Aber was, wenn das Gesagte nicht übereinstimmt? Ich gab dann die Auslegung auf Deutsch und ein Bruder bestätigte mir, dass beide in Übereinstimmung waren. Ein andermal hatte ich ganz klar denn Sinn und die Worte für die Auslegung. Aber der Geist sagte deutlich: „Gib es nicht heraus“. Ich war darüber erstaunt, gehorchte aber. Ein anderer Bruder gab dann die Auslegung genauso, wie ich sie empfangen hatte. Diese Erfahrung war für uns beide eine Bestätigung.
Während ich diese Zeilen über Zungenreden und Auslegung schreibe, empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass ich persönlich und wir als Gemeinde diese wunderbaren Gaben besitzen und praktizieren dürfen. Ich möchte alle Leser aufrufen, dieses kostbare Gut, das der Herr Seiner Gemeinde anvertraut hat, treu zu verwalten.