Heilung
Daniel Schenk
Göttliche Heilung 1. Teil
Psalm 103.2: „Preise den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten! Der da vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine Krankheiten. Der dein Leben erlöst aus der Grube, der dich krönt mit Gnade und Erbarmen. Der mit Gutem sättigt dein Leben. Deine Jugend erneuert sich wie bei einem Adler.“
Wohltaten Gottes an den Menschen:
Es gibt viele Wohltaten Gottes uns Menschen gegenüber die wir täglich geniessen und dankbar dafür sind. Die zwei wichtigsten Wohltaten sind in Ps.103 Vers 2 aufgeführt.
Der da vergibt alle deine Sünden:
So landläufig hört man oft den Ausspruch: „Gesundheit ist das Wichtigste“. Sündenvergebung ist jedoch wichtiger und steht in diesem Schriftwort auch an erster Stelle. Heilung betrifft das diesseitige Leben, Sündenvergebung betrifft auch die Ewigkeit. Oft besteht aber ein Zusammenhang zwischen Sündenvergebung und Heilung. Wir wollen deshalb immer auf diese Tatsache hinweisen, dass Sündenvergebung der wichtigere Teil der Erlösung ist, wenn wir für Kranke beten.
Der da heilt alle deine Krankheiten:
Wir haben es dankbar angenommen und halten es täglich im Glauben fest, dass alle unsere Sünden vergeben sind. Wenn der Teufel uns diesbezüglich anficht, dann haben wir gelernt, ihm mit dem Wort Gottes zu widerstehen. Anders sieht es oft aus, wenn wir mit Krankheitssymptomen angefochten werden. Wie schnell macht man da doch einen Rückzieher im Glauben. Dabei ist diese Tatsache ebenso wahr wie die erste. Aber es ist schwieriger, sie im Glauben festzuhalten, weil wir es hier mit der Sichtbarkeit zu tun haben. Dabei möchten wir doch dem Herrn auch auf diesem Gebiet die Ehre geben und Seine Kraft auch diesbezüglich erleben. Ich möchte anschliessend ein paar Gedanken zu diesem Thema aufschreiben und die Leser ermutigen, auch für diesen Teil der Erlösung Glaubensschritte zu tun und das Land einzunehmen. Gelegenheiten dazu haben wir ja oft mehr als uns lieb ist.
Die gleiche Reihenfolge, Sündenvergebung und Heilung, finden wir auch in den beiden folgenden Schriftstellen:
Jes.53.5: „Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“
1. Petr.2.24: „Der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch dessen Striemen ihr geheilt worden seid.“
Beziehung zwischen Krankheit und Sünde
Es gibt Bibelstellen, aus denen wir einen Zusammenhang zwischen Krankheit und Sünde erkennen. So hat Jesus manchmal zu Geheilten gesagt: „Sündige hinfort nicht mehr“. Das weist darauf hin, dass Sünde die Ursache für diese Krankheit war.
Joh.5.14: „Danach findet Jesus ihn (Den Geheilten vom Teich Betesda) im Tempel, und er sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden. Sündige nicht mehr, damit dir nichts Ärgeres widerfahre!“
1. Kor.11.29-31: „Denn wer isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen. Wenn wir uns aber selbst beurteilten, so würden wir nicht gerichtet.“
Es ist jedoch nicht grundsätzlich so dass Sünde oder sonst ein Fehlverhalten im Spiel ist wenn jemand krank wird. Jesus hat das auch Ausdrücklich gesagt als Antwort auf die Frage der Jünger: „Wer hat gesündigt?“
Joh.9.1-3: „Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden.“
Auch wenn wir wissen, dass lange nicht immer Sünde die Ursache für eine Krankheit ist, sollten wir uns in jedem Fall vor Gott prüfen, ob ein Anlass vorliegt. Wenn ja, sollen wir die Sünde bekennen und Gott wird Heilung schenken. Ich habe schon erlebt, wie die Heilung ganz schnell eingetreten ist nachdem die Sünde bekannt wurde.
Jak.5.15+16: „Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet!“
„Bekennt einander die Sünden“, das gilt auch für diejenigen, die mit den Kranken beten. Wenn uns nichts bewusst wird, sollten wir nicht weiter grübeln, sondern den Glaubenskampf aufnehmen.
Jesus tut was er den Vater tun sieht
Joh.5.17+19: „Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke. …. Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn.“
Diese Worte sagte Jesus, als er von den Juden wegen der Heilung eines Kranken am Sabbat angeschuldigt wurde. Jesus hat in seinem Dienst sehr viele Heilungen vollbracht und mit diesen Worten drückte er aus, dass er das vom Vater gelernt hat. Gott, unser himmlischer Vater ist ein heilender Gott. Einer der sieben in der Schrift erwähnten Namen Gottes ist „Jahwe Rapha“ (der Gott, der dich heilt 2.Mo.15.26). Wir lesen nirgends, dass Jesus jemand krank gemacht hat. Er hat oft zum Ausdruck gebracht, dass Krankheit ein Werk Satans ist. Von Jesus heisst es dass er alle geheilt hat weil Gott, der ihn zu diesem Dienst gesalbt hatte, mit ihm war.
Apg.10.38 „Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm.“
Dieses Schriftwort offenbart mehrere Wahrheiten in Bezug auf Krankheit und Heilung:
- Heilung wird als eine Wohltat bezeichnet.
- Die Kranken waren vom Teufel überwältigt.
- Jesus war mit Heiligem Geist gesalbt und hat alle geheilt.
- Gott war mit ihm.
Kann Er mich heilen?
Diese Frage ist sicher für die meisten von uns schnell beantwortet. Wir wissen, dass er alles kann, denn ihm ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Der Vater des „Fallsüchtigen Knaben“ war aber in Zweifel geraten, nachdem die Jünger den Dämon nicht austreiben konnten:
Mark.9.22+23: „Aber wenn du etwas kannst, so habe Erbarmen mit uns und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du das kannst? Dem Glaubenden ist alles möglich.“
Bruder Erich Reber hat uns kürzlich gesagt: „Wenn du glaubst, dass Jesus es kann, dann hast du bereits genug Glauben um geheilt zu werden.
Matth.9.28+29: „Als er aber in das Haus gekommen war, traten die Blinden zu ihm; und Jesus spricht zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr. Dann rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben!“
Will Jesus uns heilen?
Oft hört man in Gebeten: „Herr, wenn es dein Wille ist, so heile mich von dieser Krankheit“. In solchen Gebeten schwingt eine grosse Unsicherheit über den Willen Gottes mit und das dämpft den Glauben. Oder man denkt, dass Gott irgendwelche versteckte Absichten hat oder uns etwas lehren will und er uns deshalb diese Krankheit auferlegt hat. Dieses Denken entspricht aber nicht den Aussagen der Bibel. Vielmehr wird aus vielen Schriftstellen klar, dass es Gottes Wille ist, uns zu heilen. Sonst hätte er nicht einen so hohen Preis dafür bezahlt. Jesus ist genauso für unsere Krankheiten gestorben wie für unsere Sünden.
Wir wollen noch ein paar Schriftstellen betrachten, die uns zeigen, dass der Herr heilen will:
Matth.20.32-34: „Und Jesus … sprach: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll? Sie sagen zu ihm: Herr, dass unsere Augen geöffnet werden. Jesus aber, innerlich bewegt, rührte ihre Augen an; und sogleich wurden sie sehend.“
Matth.85-.7: „Als er aber nach Kapernaum hineinkam, trat ein Hauptmann zu ihm, der ihn bat und sprach: Herr, mein Diener liegt zu Hause gelähmt und wird schrecklich gequält. Und Jesus spricht zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen.“
Mark. 1.40-42: „Und es kommt ein Aussätziger zu ihm, bittet ihn und kniet nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und er war innerlich bewegt und streckte seine Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will. Sei gereinigt!“
Jer.30.17: „Denn ich will dir Genesung bringen und dich von deinen Wunden heilen, spricht der HERR.“
Auch der Apostel Johannes wünschte seinem Mitbruder Gajus dass er gesund sei.
3.Joh.2: „Geliebter, ich wünsche, dass es dir in allem wohlgeht und du gesund bist, wie es deiner Seele wohlgeht.“
Sicher war Johannes mit diesem Segenswunsch im Einklang mit dem Willen Gottes.
Ärztliche Hilfe und Medikamente
Zu dieser Frage zitiere ich ein paar Zeilen aus der Anleitung von Erich Reber, die er uns bei der Vorbereitung für die Heilungsversammlungen in Biel mitgegeben hat: „Arzt, medizinische Hilfe und göttliche Heilung schliessen sich nicht grundsätzlich aus. Allerdings sollten wir uns immer zuerst an Gott wenden.
Das Absetzen von Medikamenten bevor die Heilung sichtbar wird, sollte nicht leichtfertig auf Grund von „Wunsch-Glauben“ erfolgen, sondern nur bei absolut persönlicher Glaubensgewissheit; — bei psychischen Krankheiten nur nach erfolgter Heilung und in Absprache mit dem Arzt.
Haben wir Heilung erfahren, können nach gewisser Zeit Symptome wieder auftauchen. In solchen Fällen ist Festhalten an der Verheissung und Glaubenskampf angesagt.“
Soweit das Zitat.
In der nächsten Ausgabe von „Gemeinde Aktuell“ wollen wir dieses Thema noch weiter betrachten. Zu folgenden Punkten möchte ich noch ein paar Gedanken aufschreiben:
- Gottes Wege und Werkzeuge für Heilung
- Dienst der Jünger und Apostel
- Heilung durch Gottes Wort
- Heilung durch Glauben
- Handauflegung, salben mit Öl
- Spontane Heilung, Heilungsprozess auf Grund des Glaubens
- Hindernisse um Heilung zu empfangen
Göttliche Heilung 2. Teil
Im ersten Teil haben wir gesehen, dass Heilung eine der Wohltaten Gottes an uns Menschen ist. Durch den Sündenfall kam Krankheit und Tod in die Welt. Doch Gott, den wir schon im Alten Bund als Heiler erkennen, suchte eine Lösung, um uns Hilfe zu bringen.
Gottes Wege und Werkzeuge für Heilung
Das bedeutendste Werkzeug für Heilung ist Jesus, von dem es heisst, dass er unsere Krankheiten auf sich nahm. Die Evangelien, die uns von seiner Wirksamkeit auf Erden erzählen, sind voll von Berichten über wunderbare Heilungen, die er vollbrachte. Schon während der Zeit seiner Wirksamkeit übertrug er diese Vollmacht auch an seine Jünger. Er führte sie in den Dienst der Heilung ein und sagte ihnen, dass sie noch grössere Dinge tun werden wenn er zum Vater geht.
Die Werkzeuge Gottes sind Menschen, die Heilung bezeugen und verkündigen und auch mit Kranken beten. Der Dienst der Heilung hat nicht aufgehört, bis heute ist es die Aufgabe der Diener Gottes, ihn zu praktizieren.
Matth.10.1: „Und als er seine zwölf Jünger herangerufen hatte, gab er ihnen Vollmacht über unreine Geister, sie auszutreiben und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen.“
Matth.10.8: „Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt!“
Dienst der Jünger und Apostel
Nachdem Jesus zum Vater aufgefahren war und den Heiligen Geist gesandt hatte, sehen wir die Apostel in der gleichen Vollmacht den Dienst der Heilung ausführen. Auch als das Evangelium später durch Paulus und seine Mitarbeiter unter die Nationen gebracht wurde, wurde es von Heilungen, Zeichen und Wundern begleitet. Auch nach der Zeit der ersten Apostel hat Gott diesen Auftrag nicht zurückgezogen. Auch wenn es zeitweilig so aussah, so war dies doch nur eine Folge davon, dass man diesen Bereich der Erlösung nicht mehr in Anspruch nahm. Die Worte Jesu gelten für alle Zeiten:
Mark.16.17+18: „Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.“
Somit sind glaubende Menschen Gottes Werkzeuge für Heilung. Das können wir alle sein.
Gaben der Heilungen
1.Kor.12.9: „Einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen in dem einen Geist.“
Einzelne Diener Gottes sind in besonderem Masse für den Dienst der Heilung ausgerüstet. Gaben der Heilungen steht in der Mehrzahl. Es hat sich gezeigt, dass es auch darin verschiedene Zuteilungen und Gnade gibt. Beim einen Diener werden z.B. fast alle Krebskranken geheilt, bei einem anderen sind es speziell die Herzleiden oder bei einem andern die Rückenleiden, für die er eine besondere Gnade hat. Auch wenn der Herr in diesen Versammlungen für alle wirkt, kann man doch diese besondere Zuteilung feststellen. Es ist eine Gnade, dass der Herr diese Gaben der Gemeinde gegeben hat. Wir wollen diese Menschen segnen und für sie beten statt sie zu kritisieren, wie das leider oft geschieht.
Heilung durch Gottes Wort
Ps. 107,20: „Er sandte sein Wort und heilte sie.“
Sprüche 4.20-22: „Mein Sohn, auf meine Worte achte, meinen Reden neige dein Ohr zu! Lass sie nicht aus deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens! Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Heilung für ihr ganzes Fleisch.“
Gottes Worte sind himmlische Medizin. Wenn wir durch Krankheit angefochten sind, sollten wir sie immer wieder zitieren.
Billy Smith hat eine CD herausgegeben mit lauter Bibelstellen, die Heilung verheissen. Er empfahl, diese den Heilungssuchenden abzuspielen und dauernd laufen zu lassen. Viele haben schon auf diese Weise wunderbare Heilungen erlebt. Diese Worte schaffen eine Atmosphäre des Glaubens und der Gegenwart Gottes. Negative Worte wirken Unglauben und verstärken die Krankheit, die Worte Gottes bewirken das Gegenteil.
Heilung durch Glauben
Bekanntlich kommt der Glaube aus der Verkündigung oder auch durch das Lesen der Schrift. Es ist deshalb wichtig, dass wir den Bereich der Heilung auch immer wieder in unsere Verkündigung einbeziehen. Es gibt sehr viele Schriftstellen, die von göttlicher Heilung reden, wenn wir uns mit ihnen befassen, dann wird unser Glaube aufgebaut.
Mt.8.13: „Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und der Diener wurde gesund in jener Stunde.“
Mt.21.22: „Und alles, was immer ihr im Gebet glaubend begehrt, werdet ihr empfangen.“
1.Joh.5.14-15: „Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.“
Die Heilung fällt uns in der Regel nicht einfach so automatisch zu. Wir müssen Schritte des Glaubens tun und auch bereit sein, uns von Gott korrigieren zu lassen und zu gehorchen.
Handauflegung für Heilung
Bei der Handauflegung beanspruchen wir die uns von Gott übertragene Autorität. Wir handeln im Namen Jesu, das heisst, an seiner Statt oder als seine Stellvertreter. Dies wollen wir immer vor Augen haben, wenn wir Hände auflegen. Auch Jesus hat diese Art von Heilung praktiziert (Mark.6.5). In Apg.28.8+9 lesen wir, dass Paulus dem Vater des Publius die Hände auflegte und ihn heilte. Gemäss Mark.16.18 gehört es zu den Zeichen, die den Glaubenden folgen werden, dass sie den Kranken die Hände auflegen und diese gesund werden.
Bei der Handauflegung ist darauf zu achten, dass man die Menschen nicht an unschicklichen Stellen berührt. Man kann die Hände auf den Kopf, den Nacken, die Schultern oder den Rücken auflegen. Dabei soll nicht Kraft angewendet oder gar noch eine Massage ausgeführt werden. Die Wirkung ist eine geistliche und wir handeln in geistlicher Autorität.
Salben mit Öl
Jak.5.14-16: „Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, und sie mögen über ihm beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung.“
Wenn der Kranke die Ältesten ruft, bezeugt er damit schon seinen Glauben. Das Salben mit Öl ist eine Glaubenshandlung, es geht nicht um die Wirkung des Öls, sondern das Gebet des Glaubens rettet den Kranken. Auch die Jünger praktizierten das Salben mit Öl (Mark.6.13).
Durch die Gabe der Erkenntnis
Oft gibt der Herr eine Offenbarung darüber, welche Art Heilung er jetzt gerade wirkt. Dies ist eine starke Ermutigung, um die Heilung im Glauben zu empfangen. Ich selbst habe solche Heilung persönlich erlebt und auch bei andern beobachtet.
Spontane Heilungen,
Oft geschieht die Heilung sofort nach dem Gebet, das nennen wir auch ein Wunder. Beim Dienst von Jesus war dies fast durchwegs der Fall. Es geschah auch deshalb so, damit die Menschen an ihn glauben lernten. Aus Erfahrung wissen wir, dass man auch solche spontane Heilungen nachher im Glauben festhalten muss. Auch in diesen Fällen können plötzlich wieder Symptome auftreten und Anfechtungen kommen gegen die wir dann im Glauben bestehen müssen.
Heilungsprozess auf Grund des Glaubens
Es ist sehr wichtig dass wir wissen und akzeptieren, dass die meisten Heilungen nicht Wunderheilungen sind, sondern dass nach dem Gebet ein Heilungsprozess aufgrund des Glaubens einsetzt. Vielleicht stellen wir nach dem Gebet eine Besserung von 10 oder 20 Prozent fest. Viele sagen sich dann: „Ich bin ja nicht geheilt worden“, und machen so ihre Heilung ungültig. Wir sollten im Glauben an den Verheissungen festhalten, auch wenn wir sie noch nicht erfüllt sehen. Wir haben schon viele Zeugnisse gehört, wie sich die Heilung nach dem Gebet schrittweise eingestellt hat und die Krankheit nach ein paar Tagen oder Wochen ganz verschwunden ist.
Hindernisse um Heilung zu empfangen
- Mangel an Erkenntnis: Wenn wir nicht wissen, was uns von Gott aus zusteht, dann können wir es auch nicht in Anspruch nehmen (Hosea 4.6).
- Unglaube und negatives Reden: Mark.6.5+6: „Und er konnte dort kein Wunderwerk tun, außer dass er wenigen Schwachen die Hände auflegte und sie heilte. Und er wunderte sich über ihren Unglauben.“ Wir müssen uns entscheiden zu glauben. Nicht einmal Jesus konnte in seiner Vaterstadt Heilungen vollführen, ohne dass die Menschen ihm Glauben entgegenbrachten.
- Sünde: Wenn man Sünden nicht bekennen und davon lassen will, kann diese ein Hindernis für Heilung sein. Darum heisst es in Jak.5.15 „Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet.“
- Unversöhnlichkeit und Bitterkeit sind ein Nährboden für Krankheit und oft der Grund, dass die Heilung nicht eintritt.
Körperliche Leiden als Folge falscher Lebensweise
Wenn unser Problem eine Folge von falscher Lebensführung ist, können wir nicht erwarten, dass wir davon geheilt werden nur um in der gleichen Weise weiterzuleben. Wir können auch nicht dem Teufel die Schuld geben für Gesundheitsstörungen, die eine Folge unserer falschen Lebensweise sind. Bewegungsmangel, falsche Ernährung, Suchtverhalten, dem Körper keine Ruhe gönnen etc. sind oft Ursachen für Leiden, die sich nicht einfach so weg beten lassen. In solchen Fällen muss man sich korrigieren lassen und die praktischen Schritte tun, die wir unsererseits tun können.
Krankheit zum Tode
Wenn wir den Tag der Entrückung nicht erleben, müssen wir alle sterben. Das ist wahr, es bedeutet aber nicht, dass es dazu eine Krankheitszeit braucht. Wenn wir den Heimgang der Patriarchen im alten Bund betrachten, so wurden diese einfach eines Tages heimgerufen ohne dass wir von Krankheiten lesen.
Ich möchte zwei Beispiele aus unserer Zeit aufführen:
Smith Wigglesworth verkündete auf einer Missionskonferenz im Jahre 1932, er habe den Herrn gebeten, ihn noch 15 Jahre leben zu lassen. Auf die Woche genau 15 Jahre später, am 12. März 1947 ging er mit 87 Jahren heim zu seinem Herrn. Er nahm an der Beerdigung eines Freundes teil, in der Sakristei sprach er noch mit den Anwesenden. Plötzlich kippte er zur Seite und war gestorben.
Kenneth E. Hagin wurde als Jüngling durch den Glauben vom Tod errettet. Diese Offenbarung und dieses Erlebnis hat ihn sehr geprägt und er hat die Tatsache, dass wir durch Jesu Wunden geheilt sind, sein Leben lang praktiziert und verkündigt. Er schrieb in seinem Andachtsbüchlein, dass er bei guter Gesundheit seine vollen Lebensjahre erreichen und dann ohne Krankheit sterben werde. Ich dachte bei mir selbst: „Das ist wirklich eine mutige Aussage.“ Als ich von seinem Heimgang hörte, meines Wissens war er 84 Jahre alt, interessierte es mich schon, welchen Ausgang sein Leben nahm. Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, diese Frage jemand aus seinem Umfeld zu stellen. Er hat es tatsächlich so erlebt. Eines Morgens habe er seiner Frau gesagt, dass er heute zu seinem Herrn gehen werde und am Nachmittag ist er verstorben, ohne krank zu sein.
Abschliessend
Wenn wir Heilung empfangen haben, wollen wir es nicht unterlassen, dem Herrn dafür zu danken und ihm die Ehre zu geben. In Luk.17.17-18 lesen wir von einer Begebenheit, wo Jesus zehn Männer geheilt hat, aber nur einer kam zurück um ihm zu danken.
Wenn wir die Heilung noch nicht erlebt haben, wollen wir nicht aufhören, im Gebet darum zu ringen. In Luk.18.1-8 lesen wir das Gleichnis vom ungerechten Richter. Damit sagt uns Jesus, dass man nicht aufgeben soll, auch wenn es scheint, als würde Gott nicht hören.
Erich Reber schreibt in seinen Instruktionen für den Heilungsdienst folgendes: „Wenn wir den Glauben zur Inanspruchnahme der Heilung nicht, oder noch nicht, aufbringen, brauchen wir dennoch nicht zu verzweifeln, noch uns zu schämen. Durch kleinere, konstante Schritte und Wachstum (stark werden) im Glauben (Rö.4.20; 1.Thess.3.10; Jud.20) dürfen wir am inwendigen Menschen zunehmen und unserem Ziel näher kommen. Gottes Souveränität bleibt bestehen. Seine Gedanken sind so viel höher als die unsrigen, wie der Himmel von der Erde entfernt ist (Rö.9.20). Wir dürfen aber auf keinen Fall gleich auf Anhieb aufgeben und uns mit dem hier so oft falsch angewendeten Wort trösten: „lass dir an meiner Gnade genügen“. Dies wird vielmals vorgeschoben, um dem Glaubenskampf auszuweichen, oder um die notwendige Korrektur Gottes abzuweisen.“
Soweit Zitat.
Ich wünsche allen Lesern mit 3.Joh.2: „Dass es dir in allem wohl geht und du gesund bist, wie es deiner Seele wohl geht.“