Daniel Schenk

 

Könnte es eine Zusage in der Bibel geben, die uns näher in die Gegenwart Gottes versetzten würde, als diese gewaltige Aussage: „Ihr aber seid Christi Leib“? Diese wunderbare Offenbarung gilt der Nationengemeinde und zwar für die jetzige Zeit, sie gilt also uns und jetzt. Wir können es heute annehmen und darauf eingehen, dann wird Gott zu seinen Verheissungen stehen und sein Wort an uns einlösen, denn es liegt in Seinem vollkommenen Willen, dass wir als Glieder des Leibes Christi herrlich ausgerüstet sind. „Ihr aber seid Christi Leib“, ist keine alttestamentliche Aussage. Dort hiess es für das auserwählte Volk (Israel): „Ihr seid mein Volk“. Für uns Nationen aber hiess es: „Ihr seid nicht mein Volk“, jetzt aber werden wir „Söhne des lebendigen Gottes“ genannt (Rö.9.26). Bei dieser Schar handelt es sich nicht um ein irdisches Volk, sondern um eine himmlische Körperschaft, um den Leib Christi. Der Ausdruck „Leib Christi“ ist dem „Geheimnis Christi“ zuzuordnen, wir finden diese Aussage nur in den Briefen des Apostel Paulus und zwar ca. vierunddreissig mal.

Definition: Leib oder Körper bedeutet eine Körperschaft, deren Glieder dasselbe Haupt und dasselbe Leben haben.

Schematische Darstellung:

         Vater 

Sohn           Hl.Geist

 Gemeinde als Leib Christi.
Jedes einzelne ist ein Glied.

1.Kor.12.27

  In diesen geistlichen „Organismus“ hinein hat Gott die ganze Fülle oder Vervollständigung gelegt:

Kol.2.9: „Denn in Ihm wohnt die ganze Fülle (oder Vervollständigung) der Gottheit leibhaftig, und ihr seid in Ihm zur Fülle gebracht.“

  Es ist wichtig. dass wir uns selbst, aber auch unsere Geschwister als ein Teil dieser göttlichen Körperschaft sehen und respektieren, denn Gott hat jedem Glied seinen Platz am Leibe Christi zugeteilt.

1.Kor.12.18: „Nun aber hat Gott die Glieder (jedes einzelne von ihnen) so im Körper eingesetzt, wie Er wollte.“

1.Kor.12.24: „Gott hat den Leib so zusammengefügt.“

  Wir können uns den Platz am Leibe Christi also nicht selber auswählen, sondern wir werden von Gott an einem bestimmten Platz eingesetzt. Es ist wichtig, dass wir eine klare Überzeugung haben in Bezug auf unseren Platz und auch in Bezug auf unseren Dienst. Wo es noch nicht klar ist, wollen wir im Gebet verharren und uns Gewissheit schenken lassen. Nur so können wir dann auch in schwierigen Zeiten fest auf unserem Posten und in unserer Aufgabe stehen.

 

Durch welche Wirkung wird man ein „Glied am Leibe Christi“?

1. schreibt Paulus in Kol.3.15, dass wir zu einem Leib oder in einen Leib berufen worden sind und uns dafür dankbar erweisen sollen. Es ist also kein Verdienst, sondern es ist Gnade des Berufenden. Natürlich müssen wir diese Berufung auch annehmen und darin leben.
2. lesen wir in 1.Kor.12,13: „Denn in e i n e m Geist sind wir alle zu e i n e m Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit e i n e m Geist getränkt worden“.
3. steht auch in Bezug auf die Wassertaufe der Ausdruck „in Christus getauft“. Rö.6.3: „Oder erkennt ihr nicht, dass wir alle, die wir in Christus Jesus getauft sind, in Seinen Tod getauft wurden?“

Gal.3.27: „Denn ihr alle, die ihr in Christus hinein getauft worden seid, habt Christus angezogen.“

 

Der Leib Christi wächst.

Wie jeder lebendige Organismus, wächst auch der Leib Christi und bewegt sich so auf seine volle Grösse und auch auf die volle Reife zu. Dieses Wachstum geschieht sowohl zahlenmässig, indem Gott immer noch Glieder hinzuruft, es geschieht aber auch geistlich, indem die einzelnen Glieder ein geistliches Wachstum erleben. Dieses Wachstum wird bewirkt durch die Dienste (Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer) und durch die Gaben des Geistes, die von den einzelnen Gliedern entsprechend ihren Zuteilungen betätigt werden. Der geistliche Wachstumsprozess wird oft auch „Erbauung“ genannt. Dabei geht es um mehr als um ein erhebendes Gefühl, es geht um die Förderung der inneren Reife. So wachsen wir z.B. im Glauben, in der Liebe, in Erkenntnis und Feingefühl. Der Leib Christi wird nicht durch menschliche Organisation zusammengefügt und zusammengehalten, das geschieht „von Ihm aus“. Paulus erwähnt dazu die Gelenke und die Bänder wie z.B. Liebe und Friede.

Merke: Zusammenfügen und zusammenhalten geschieht durch Ihn.

Wachstum (inneres und äusseres) geschieht durch den Dienst jedes einzelnen Gliedes.

Eph.4.11–13: „Und Er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmass des Wuchses der Fülle Christi.“

Eph.4.16: „Aus Ihm wird der ganze Leib gut zusammengefügt und verbunden (zusammengehalten) durch jedes Gelenk des Dienstes, entsprechend der Wirksamkeit nach dem Mass jedes einzelnen Teils; und so wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.

Kol.2.19: Von dem aus der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder unterstützt und zusammengefügt, das Wachstum Gottes wächst.

 

Paulus warnt in Bezug auf den Dienst vor zwei falschen Haltungen:

1. dass wir uns nicht an anderen orientieren und uns selbst zurücksetzen.
   
   1.Kor.12.15–17: „Wenn der Fuss spräche: Weil ich nicht Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib: gehört er deswegen nicht zum Leib? Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin, gehöre ich nicht zum Leib: Gehört es deswegen nicht zum Leib? Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn ganz Gehör, wo der Geruch?“
   
   
2. dass wir die Dienste und Gaben der anderen Glieder nicht akzeptieren und den Massstab an uns selber nehmen.

1.Kor.12.21: „Nun aber sind zwar viele Glieder, aber ein Leib. Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht; oder wieder das Haupt zu den Füssen,: ich brauche euch nicht; sondern gerade die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig.“

 

Was für eine Bedeutung haben die Denominationen (christliche Organisationen) im Leibe Christi?

Sie sind in der Schrift nicht erwähnt. Für den äusseren Rahmen mögen sie für diese Zeit eine gewisse Bedeutung haben und von Gott auch gebraucht werden. Sie werden aber oft überbewertet und viele Gläubige wähnen sich durch sie in einer falschen Sicherheit. Am Anfang gab es nur „die Gemeinde“ und bei der Entrückung wird es nur „die Gemeinde“ geben. Alles menschliche, irdische und rein organisationsmässige wird zurückbleiben und als Menschenwerk verbrennen. Dies wir für viele eine schmerzliche Erfahrung sein da manche mehr einer Organisation dienen als dem Herrn Jesus Christus und Seinem Leibe.

 

Merkmale der Glieder des Leibes Christi.

• Glieder haben Leben und Leitung vom Haupte aus.
• Sie wandeln im Licht wie Er im Licht ist.
• Sie haben Gemeinschaft untereinander.
• Sie sündigen nicht, weil in Ihm (dem Haupt) keine Sünde ist. Das heisst nicht, dass wir in uns selbst sündlos sind, sondern dass der bewahrt wird, der in Ihm bleibt.
• Sie leben in der Erwartung der Wiederkunft ihres Hauptes Jesus Christus.

Unsere Leiber hingeben.

Rö.6.19: „Denn wie ihr eure Glieder als Sklaven der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit zur Verfügung gestellt habt, so stellt jetzt eure Glieder zur Verfügung als Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit.“

Rö.12.1: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist.“

1.Kor.6.15: „Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind?“

  Wir sind nicht nur Christi Leib, wenn wir als Gemeinde versammelt sind. Unsere Leiber sind allezeit Christi Glieder, in diesem Bewusstsein wollen wir leben.

 

Glied am Leibe Christi sein, bedeutet auch „mit leiden“.

1.Kor.12.26: „Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit.“

  Ich bin überzeugt, dass auch das Haupt leidet, wenn ein Glied „Lähmungserscheinungen“ zeigt. Die Verbindung zum Haupt besteht durch den Heiligen Geist. Wir wollen ihn nicht betrüben oder dämpfen, damit die Verbindung zwischen Haupt und Gliedern und auch zwischen den Gliedern des Leibes Christi untereinander allezeit funktioniert.