Bibel-Themen

eine Sammlung von Beiträgen zu biblischen Themen

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Ihr seid Christi Leib

Daniel Schenk

 

1.Kor.12.27: „Ihr aber seid Christi Leib, und einzeln genommen, Glieder.“

  Die Bibel braucht oft Bilder, um geistliche Wahrheiten zu beschreiben. Das Beispiel vom Leib versteht jeder Mensch auf der Erde, unabhängig von seinem Bildungsstand. Es ist sehr wichtig, dass wir diese Tatsache verstehen und respektieren: „Zusammen bilden wir den Leib Christi, einzeln sind wir Glieder.“ Als das wollen wir uns selbst und auch unsere Glaubensgeschwister betrachten und einander mit dem entsprechenden Respekt begegnen als seien sie Hand oder Fuss etc. von Christus.

  Die Lehre vom Leibe Christi gehört zum „Geheimnis Christi“. In Eph.3.5+6 steht, dass das Geheimnis des Christus in anderen Geschlechtern den Menschen nicht kundgetan war, jetzt aber den Aposteln und Propheten geoffenbart worden ist: „Die Nationen sollen nämlich … Miteinverleibte … sein.“ Die aus der Beschneidung sind nicht ausgeschlossen, aber sie erlangen diesen Stand auch nur auf dem Glaubens- und Gnadenweg.

  Der Leib Christi ist nicht eine Organisation, sondern ein geistlicher Organismus, der durch den Heiligen Geist und durch das Band der Liebe verbunden ist.

1.Kor.12.12: „Denn wie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl viele, ein Leib sind: so auch der Christus.“

 

Man ist ein Glied am Leib Christi:

  • Durch Berufung   Kol.3.15: „Berufen in einem Leib! Und seid dankbar!“
  • Man wird hineingetauft durch den Geist  1.Kor.12.13: „In einem Geist zu einem Leib getauft.“
  • Man wird darin erbaut durch die Dienste und Gnadengaben (1.Kor.14.12 / Eph.4.16)

  Dreissig Schriftstellen in den Briefen des Apostel Paulus reden vom Leib Christi. Es handelt sich dabei somit um eine sehr wichtige Wahrheit.

 

Kann man diese Stellung verlieren?

Wir erhalten zu dieser Frage eine Antwort aus

Gal.5.4: „Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt, ihr seid aus der Gnade gefallen.“

  Es handelt sich dabei nicht um den Verlust des Ewigen Lebens, sondern um den Verlust der Segnungen und der Erwartung, die wir in Christus haben. In diesem Stand ist alles Gnade.

 

Verhältnis zum Vater:

Als Glieder gehören wir zu Christus und Er zu Gott dem Vater, so bezeugen es die folgenden Schriftstellen:

1.Kor.3.23: „Ihr gehört zu Christus, Christus gehört zu Gott.“

Gal.4.6: „Der Sohnesgeist ruft in uns; „Abba,  lieber Vater“

  Gott sieht uns in Christus als Söhne (Sohnesstand)

 

Verhältnis zum Heiligen Geist:

Durch den Heiligen Geist sind wir in Christus hineingetauft. Er verklärt uns, was wir in Christus sind und bewirkt auch die Liebe, die den Leib zusammenhält.

1. Kor.12.13: „Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden.“

Joh.14.20: „An jenem Tage (wenn der Geist gekommen ist) werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.“

Rö.5.5: „Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.“

 

Verhältnis zu Jesus Christus:

Zuerst müssen wir uns bewusst werden, wer Er eigentlich ist. Eine wunderbare Aufzählung Seiner Funktionen lesen wir in:

Kol.1.15-17: „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in Ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: alles ist durch Ihn und zu Ihm hin geschaffen; und Er ist vor allem und alles (das All) besteht durch Ihn. Und Er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit Er in allem den Vorrang habe.“

Eph.1.22+23: „Und alles hat Er (der Vater) Seinen Füssen unterworfen und Ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die Sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.“

  Was für begnadigte Menschen sind wir doch, dass wir einem so mächtigen Herrn so nahe stehen und Er sich so mit uns verbunden und vereinigt hat. Eine engere Verbindung und Abhängigkeit könnten wir uns nicht vorstellen, als diejenige zwischen dem Haupt und den Gliedern. Der Heilige Geist möge in uns das Bewusstsein wirken, dass wir Glieder des Leibes Christi sind. Als ich damals diese Wahrheit erkannte, war ich so ergriffen davon, dass ich tagelang kaum noch gegessen habe.

 

Durch Ihn werden wir:

  • zusammengefügt
  • zusammengehalten
  • im geistlichen Wachstum gefördert

Eph.4.16: „Aus Ihm wird der ganze Leib zusammengefügt und verbunden durch jedes der Unterstützung dienende Gelenk, und so wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.“

Kol.2.19: „Von dem aus (dem Haupt) der ganze Leib, durch die Gelenke und Bänder unterstützt und zusammengefügt, das Wachstum Gottes wächst.“

 

Er teilt die Dienste im Leibe zu:

Eph.4.7:  „Jedem ist die Gnade (des Dienstes) nach dem Mass der Gabe Christi gegeben.“

1.Kor.12.5:  „Es gibt verschieden Dienste, es ist derselbe Herr.“

 

Verhältnis gegenüber Satan und Dämonen:

Wir stehen in der Autorität des Christus da.

Als Glieder Christi haben wir Autorität gegenüber Satan und Dämonen, denn wir haben ja Christus angezogen. Wir sollten uns dessen bewusst sein und uns nicht durch Tricks und Lügen des Feindes verunsichern lassen.

Gal.3.27: „Denn Ihr alle, die ihr in Christus getauft seid, ihr habt Christus angezogen“

  Wir wollen das vergleichen mit der Uniform eines Polizisten. Er ist nicht notwendig, dass er sich stark fühlt. Wenn er die Uniform angezogen hat, steht er in der Autorität des Staates und kann mit einer Handbewegung den Verkehr lenken ohne dass er dazu Kraft anwenden muss.

 

Verhältnis gegenüber der Sünde:

Das Bewusstsein, dass wir Glieder des Leibes Christi sind und dass somit unsere Leiber Christi Glieder sind, bewahrt uns vor dem Sündigen und gibt uns auch die richtige Einstellung gegenüber der Welt. Die Korinther hatten diese Tatsache vergessen und der Apostel Paulus musste sie deshalb ermahnen und fragen: „Wisst ihr nicht?“. Wir dürfen die geistlichen Wahrheiten, die uns verkündigt wurden, nicht vergessen. Paulus spricht dabei die schlimmste Sünde an, die Hurerei (1.Kor.6.18). Dies war für die Korinther eine besondere Gefahr, weil diese Sünde früher ein Bestandteil ihrer heidnischen Gottesdienste war. Die Ermahnung gilt aber sinngemäss für alle Sünden (Rö.6.12+13).

1.Kor.6.15: „Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Christi Glieder sind? Soll ich denn die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Hure machen? Das sei ferne!

Gal.5.24: „Die aber Christus Jesus angehören, kreuzigen das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden.“

 

Verhältnis zueinander:

Als Glieder des Leibes Christi sind wir vom Haupte aus miteinander verbunden durch das Band der Liebe. Jedes Glied ist ein Original und ist von Gott an der richtigen Stelle des Leibes eingefügt worden. Wir wollen diesen Platz akzeptieren und ausfüllen, dann wird unser Dienst bestätigt werden. Solange wir etwas anderes sein wollen, blockieren wir uns selbst in unserer Berufung und können uns im Dienst nicht entfalten.

1.Kor.12.18: „Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen am Leib, wie Er wollte.“

1.Kor.12.24: „Gott hat den Leib so zusammengefügt.“

  Die Glieder des Leibes Christi sollen sich gegenseitig akzeptieren und ergänzen. Es gibt zwei falsche Haltungen, vor denen uns der Apostel Paulus warnt. Das eine ist, dass man sich zurücksetzt. Man orientiert sich an anderen, die unserer Meinung nach viel besser ausgerüstet sind und kommt dann zu dem Schluss, weil ich nicht so gesegnet bin, gehöre ich nicht zum Leib. Das ist falsche Demut.

1.Kor.12.15+16: „Wenn der Fuss spräche: Weil ich nicht Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib: gehört er deswegen nicht zum Leib? Und wenn das Ohr spräche: Weil ich nicht Auge bin, gehöre ich nicht zum Leib: gehört es deswegen nicht zum Leib?“

  Die andere Gefahr besteht darin, dass man sich überhebt und meint, man brauche das andere Glied nicht. Dies ist Stolz und hat zur Folge, dass wir uns selbst von Segnungen ausschliessen, die der Herr uns durch die anderen Glieder zufliessen lassen will und dass uns dann die Ergänzung fehlt.

1.Kor.12.21: „Das Auge kann nicht zur Handsagen: Ich brauche dich nicht; oder wieder das Haupt zu den Füssen: Ich brauche euch nicht; sondern gerade die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, sind notwendig.“

1.Kor.12.26: „Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, so freuen sich alle Glieder mit.“

 

Verhältnis zu den Diensten und Gaben:

Im Leibe Christi werden die Dienste und Gaben akzeptiert und praktiziert. Durch die in Eph.4.11 aufgezählten fünf Dienste, die Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer, sollen die Heiligen zugerüstet werden für den Dienst der Erbauung des Leibes Christi. An diesem Dienst sollen und dürfen sich alle Glieder entsprechend ihrer Zuteilung beteiligen.

Eph.4.11+12: „Und Er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi.“

  Als Glieder Christi haben wir Gnadengaben empfangen, oft haben wir sie noch nicht entfacht. Paulus musste sogar den jungen Mitarbeiter Timotheus, der doch in allem ein vorzügliches Zeugnis hatte, in beiden Briefen ermahnen, dass er die Gaben nicht vernachlässigen solle.

1.Tim.4.14: „Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben worden ist durch Weissagung mit Handauflegung der Ältestenschaft!“

2.Tim.1.6+7: „Ich erinnere dich, die Gnadengabe Gottes anzufachen, die in dir durch das Auflegen meiner Hände ist. Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.“

1.Kor.12.7: „Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben.“

1.Kor.12.11: „Dies alles (die in den vorangehenden Versen aufgezählten Geistesgaben) wirkt ein und derselbe Geist und teilt jedem besonders aus wie er will.“

  Diese Worte zeigen uns, dass es sich um Zuteilungen handelt und zwar gemäss dem Willen des Geistes.

 

  Nachstehend sind die neun Gnadengaben nach 1.Kor.12.8-10 aufgezählt:

  • Weisheitsrede
  • Erkenntnisrede
  • Glauben
  • Heilungsgabe
  • Kraftwirkungen
  • Weissagung
  • Unterscheidung der Geister
  • Zungenreden
  • Auslegung der Zungenreden

  Die Betätigung der Gnadengaben soll immer in Liebe geschehen. Nur so wirken sie Auferbauung. Deshalb finden wir auch zwischen 1.Kor.12 und 14, den beiden Kapiteln die über  die Geistesgaben lehren, das Kapitel der Liebe, nämlich 1.Kor.13.

  Wir sind aufgerufen,  nach den Gnadengaben zu eifern und zu streben. Sie sind die Werkzeuge, die Gott uns zur Erbauung des Leibes Christi gegeben hat. Nur wenn wir darin etwas Wertvolles und Wichtiges erkennen, werden wir danach eifern.

1.Kor.12.31: „Eifert aber um die grösseren Gnadengaben!“

1.Kor.14.12: „So auch ihr, da ihr nach geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, dass ihr überreich seid zur Erbauung der Gemeinde.“

  Wir müssen darauf achten, dass das Wachstum in der Heiligung Schritt hält mit dem Wachstum in den Geistesgaben. Die Gaben allein sind noch kein Beweis für geistliche Reife. Aber bei Menschen, die in der Heiligung leben, haben die Gaben eine grössere Wirkung und sind glaubwürdig. Deshalb:

1. Kor.14.1: „Strebt nach der Liebe, eifert aber nach den geistlichen Gaben.“

 

  Was wir anstreben, sind Zustände, wie sie Paulus den Korinthern empfiehlt in:

1.Kor.14.26: „Was ist nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Sprachenrede, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung!“

  Ich möchte diese Betrachtung über den Leib Christi abschliessen mit dem Schriftwort aus

Rö.12.5+6: „So bilden auch wir trotz unserer Vielheit einen einzigen Leib in Christus, im Verhältnis zueinander aber sind wir Glieder, doch so, dass wir Gnadengaben besitzen, die nach der uns verliehenen Gnade verschieden sind.“

Gott segne Euch!

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